“Vor vielen Jahren wanderte ich einmal mit meinem Vater durch Big Bend
in Texas. Was heute ein Nationalpark ist, war damals einfach ein Stück wilde
Landschaft.”
“An einem Abend, als wir gerade unsere Schlafsäcke ausrollten, fragte
ein Ehepaar mit Hund, ob sie neben uns campieren dürften. Wir bejahten und
legten uns schlafen. Sie banden ihren Hund an einen Pfosten neben ihrem Zelt.
Ein paar Stunden später rüttelte mein Vater mich wach. Er hatte den Strahl
seiner Taschenlampe in die Dunkelheit gerichtet, aus der uns mehrere gelbe
Augenpaare anstarrten. Eine Horde zähnefletschender, geifernder Kojoten hatte
sich um den Hund geschart. Wir konnten sie vertreiben, die Nachbarn nahmen
ihren Hund ins Zelt, aber wir schliefen danach sehr unruhig.” (D.H.R.
– amerikanischer schriftsteller).
Daran denke ich, wenn ich Psalm 59 lese. Zweimal schreibt David: „Jeden
Abend kommen sie wieder, heulen wie die Hunde“ (V.7.15). Er dachte an Sauls
Heer, das ihn umstellte. Mir dagegen kommen die Gedanken in den Sinn, die uns
umringen und bedrohen wollen. Sie kommen, wenn es Nacht wird, und geifern und
heulen: „Du bist dumm.“ „Versager.“ „Du bist nutzlos.“ „Wer kann dich schon
gebrauchen?“
Wenn uns solche Gedanken kommen, dann können wir uns an Gottes
bedingungsloser, nie endender Liebe freuen. Seine treue Zuwendung ist unsere
Zuflucht finsteren Nächten von Selbstzweifel und Angst (V.17).