Am 6.
Mai 1994 wurde der Tunnel unter dem Ärmelkanal eröffnet, fast zweihundert Jahre
nachdem Albert Mathieu, ein Ingenieur Napoleons, ihn 1802 zum ersten Mal
vorgeschlagen hatte. Heute nutzen Tausende von Menschen, Autos und Lastwagen
täglich die rund 50 Kilometer lange Zugverbindung zwischen England und
Frankreich. Jahrhunderte lang musste der Kanal mit dem Schiff überquert werden,
bis der Weg unter dem Meer endlich fertig gestellt war.
Auch
für sein Volk hatte Gott eine unerwartete Route geplant. Wir lesen davon in
2.Mose 14,10-22. Von hinten drohte der Tod durch Pharaos Heer, von vorn der Tod
durch Ertrinken. Panik machte sich breit. Aber Gott teilte das Rote Meer und
die Israeliten konnten es trockenen Fußes durchqueren. Jahre später zitierte
der Psalmdichter Asaf das Ereignis als Beweis für Gottes Allmacht: „Dein Weg
ging durch das Meer und dein Pfad durch große Wasser; doch niemand sah deine
Spur. Du führtest dein Volk wie eine Herde durch die Hand des Mose und Aaron“
(Ps. 77,20-21).
Gott kann Wege schaffen, wo wir nur Hindernisse sehen. Wenn der Weg vor uns ungewiss erscheint, ist es gut, uns daran zu erinnern, was Gott in der Vergangenheit getan hat. Er ist darauf spezialisiert, in jeder Lage Wege zu bahnen – Wege, die uns seine Liebe und Macht zeigen.