Peters erste Stelle war ein Job in der Nachtschicht eines
Lebensmittelladens. Nach Ladenschluss musste er zusammen mit den anderen
Angestellten die Regale auffüllen. Der Chef hatte sie angewiesen, die
Konservendosen immer so zu drehen, dass man das Etikett gut lesen konnte. Und
er hatte hinzugefügt: „Das gilt für die vorderen drei Reihen.” Eines Abends
beim Einräumen fingen die Kollegen an zu lästern: „Es reicht doch, wenn die
vorderste Dose richtig herum steht. Wer sieht schon dahinter?”
Der junge Peter stand vor der Entscheidung. Sollte er gehorchen und tun,
was der Chef gesagt hatte, oder es sich einfach machen?
Wir alle waren schon einmal in Situationen, in denen wir uns entscheiden
mussten. Der Apostel Paulus machte seinen Glaubensgeschwistern Mut, auch dann
gehorsam zu sein, wenn niemand zusieht: „Ihr Sklaven, seid gehorsam in allen
Dingen euren irdischen Herren, nicht mit Dienst vor Augen, um den Menschen zu
gefallen, sondern in Einfalt des Herzens und in der Furcht des Herrn” (Kol. 3,22).
Ob wir das Rechte tun, sollte nicht davon abhängen, ob der Chef in der
Nähe ist oder uns sonst jemand zuschaut. Es ist nicht immer einfach oder
angenehm, gehorsam zu sein. Aber es ist richtig.
Denn: „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist’s Sünde”
(Jak. 4,17).
Unser Charakter misst sich daran, was wir tun, wenn niemand zusieht. (RBC)