Kürzlich habe ich einmal nachgesehen, wer mit mir
zusammen das Seminar abgeschlossen hat. Dabei stellte ich fest, dass viele
meiner Freunde inzwischen gestorben sind. Es war ein ernüchternder Hinweis
darauf, wie kurz das Leben ist. Siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt achtzig,
dann ist es vorbei (Ps. 90,10). Der Psalmist hat recht: Wir sind hier nur Gäste
und Fremdlinge (39,13).
Die Kürze des Lebens lässt uns an unser „Ende“ denken
– die Länge unserer Tage und wie flüchtig sie sind (V.5), ein Gefühl, das sich
verstärkt, je näher wir dem Ende unseres eigenen Lebens rücken. Diese Welt ist
nicht unsere Heimat, wir sind nur fremd und zu Gast in ihr.
Dennoch sind wir nicht allein auf unserer Reise. Gott
ist mit uns unterwegs (39,13) – ein Gedanke, der die Reise weniger anstrengend,
weniger beängstigend, weniger mühselig macht. Auf dem Weg von dieser Welt in
die nächste haben wir einen liebenden Vater als treuen Reisebegleiter und
Führer. Wir sind hier zwar Fremde, aber wir sind nie allein unterwegs
(73,23-24). Wir haben einen, der sagt: „Ich bin bei euch alle Tage“ (Matth.
28,20).
Wir mögen Vater, Mutter, Ehepartner und Freunde aus
den Augen verlieren, aber wir wissen, dass Gott immer mit uns geht. Ein alter
Spruch sagt es so: „Mit einem angenehmen Gefährten scheint der Weg leichter.“