In
ihrem Buch Listening to Others (Zuhören) erklärt Joyce Huggett, wie wichtig es
ist, zuhören und angemessen antworten zu können, wenn andere ihre Not
schildern. Sie bringt auch Beispiele aus ihrer eigenen Erfahrung und schreibt,
dass Menschen ihr oft für das danken, was sie für sie getan hat. „Häufig“, so schreibt sie, „habe ich gar
nichts ‚getan‘. Ich habe ‚nur‘ zugehört. Aber ich habe schnell gemerkt, dass
‚nur zuhören‘ eine gute Methode ist, um anderen zu helfen.“
Das
war die Hilfe, die Hiob auch bei seinen Freunden suchte. Doch auch wenn sie
sieben Tage schweigend bei ihm saßen, „denn sie sahen, dass der Schmerz sehr
groß war“ (2,13), hörten sie doch nicht zu, als Hiob zu reden begann.
Stattdessen redeten sie. Aber sie konnten ihn nicht trösten (16,2). „O hätte
ich einen, der mich anhört“, rief er schließlich aus (31,35).
Zuhören
bedeutet: „Was für dich wichtig ist, ist auch für mich wichtig.“ Manchmal
wollen Menschen Rat. Aber oft möchten sie nur, dass ihnen jemand zuhört, der
sie liebt und Anteil an ihnen nimmt.
Zuhören
ist harte Arbeit und erfordert Zeit. Es braucht Zeit, um so lange zuzuhören,
bis man erkennt, was dem anderen wirklich auf der Seele liegt, und dann, wenn
man spricht, behutsam und weise antworten kann.
O Herr, schenke uns ein liebendes Herz und ein hörendes Ohr.
Wenn ich mir eine Antwort überlege, während die anderen noch reden, höre ich nicht zu. (RBC) |