Viele,
die zu den Auftritten des Bühnenkünstlers Marc Salem kommen, denken, er könne
Gedanken lesen. Er selbst meint, er sei weder übersinnlich veranlagt noch ein
Zauberer, sondern einfach ein guter Beobachter. Einer Journalistin sagte er:
„Wir leben in einer Welt, deren größter Teil für uns unsichtbar ist, weil wir
nicht auf die Dinge achten … Ich nehme sehr intensiv wahr, wie die Menschen
sich geben.“
Es ist
interessant, einmal darauf zu achten, wie Jesus die Menschen sah. Gleich drei
der Evangelien berichten von seiner Begegnung mit einem reichen jungen Mann.
Markus erwähnt dabei ein besonderes Detail: „Und Jesus sah ihn an und gewann
ihn lieb“ (Mark. 10,21). Auf manche hat der junge Mann vielleicht arrogant
gewirkt (V.19-20), während andere ihn womöglich um seinen Reichtum beneideten.
Aber Jesus sah ihn mit den Augen der Liebe.
Wir sehen
oft nur, wie der junge Mann traurig davon ging, weil er offensichtlich nicht
bereit war, seinen Reichtum zu verlassen und Jesus nachzufolgen (V.22). Als die
Jünger sich laut darüber wunderten, wie schwer es für einen Reichen ist, in
Gottes Reich zu kommen (V.26), sah Jesus „sie an und sprach: Bei den Menschen
ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott“
(V.27).