Mein Großvater erzählte gern Geschichten und ich habe
ihm gern zugehört. Opa kannte zwei Arten von Geschichten. In den „Märchen“
steckte immer etwas Wahres, aber sie klangen bei jedem Erzählen etwas anders.
„Abenteuer“ dagegen waren wirklich passiert und änderten sich beim Erzählen
nicht. Eines Tages jedoch erzählte mein Großvater eine Geschichte, die so weit
hergeholt schien, dass sie gar nicht wahr sein konnte. „Märchen!“,
erklärte ich, aber Opa behauptete, sie sei wahr. Und obwohl er sie jedes Mal
genauso erzählte wie vorher, konnte ich sie einfach nicht glauben, so
ungewöhnlich klang sie.
Doch dann hörte ich einmal am Radio einen Bericht, der
die Geschichte von meinem Großvater bestätigte. Aus dem „Märchen“ von Opa wurde
plötzlich ein „Abenteuer“. Es war ein bewegender Moment und er wurde damit in
meinen Augen noch vertrauenswürdiger.
Wenn der Psalmist vom unveränderlichen Wesen Gottes
schreibt (102,28), dann bietet er uns denselben Trost – Gott ist
vertrauenswürdig. Der Gedanke wird in Hebräer 13,8 mit den Worten aufgegriffen:
„Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“ Das kann
unsere Herzen aus den täglichen Problemen herausheben und daran erinnern, dass
ein unveränderlicher, vertrauenswürdiger Gott regiert und auch im Chaos einer
sich verändernden Welt immer noch der Herr ist.