Ich
war im Lauf der Jahre schon auf vielen Berggipfeln und kann nur sagen, dass da
oben nicht allzu viel wächst. Auf dem Gipfel findet man blanken Fels und ein
paar Flechten. Aber sicher kein volles Getreide.
Doch
Salomo, von dem der Psalm 72 stammt, bat Gott um volles Getreide „bis oben auf
den Bergen“ als Symbol für seine Königsherrschaft. Wenn Getreide auf den Bergen
so ungewöhnlich ist, was will Salomo dann aussagen? Dass Gottes Kraft auch aus
dem schwierigsten Boden Frucht hervorbringen kann?
Vielleicht
hältst du dich selbst für ziemlich unbedeutend und meinst, du hättest nur wenig
zu Gottes Reich beizutragen. Nur Mut: Gott kann auch durch dich eine reiche
Ernte schaffen. Das ist eine der Ironien des Glaubens: Gott gebraucht das
Unbedeutende, um Großes zu wirken. Nicht viele von uns sind weise oder
angesehen; die meisten sind anonym und eher durchschnittlich. Aber wir alle
werden gebraucht. Und anders als wir häufig denken, kann Gott uns gerade wegen
unserer Schwäche gebrauchen (1.Kor. 1,27-29; 2.Kor. 12,10).
Wir können wohl zu groß oder zu stolz sein, aber nie zu klein. „Aus der Schwachheit“ kommen wir „zu Kräften“ (Hebr. 11,34). Durch Gottes große Kraft können wir alles tun, wozu er uns berufen hat.