David
spricht ganz offen von seiner Lage: Gewalt, Kampf und Unterdrückung bedrängten
ihn von allen Seiten, ausgelöst von der Untreue eines alten Freundes (55,9-15).
Angst und Furcht, Schmerz, Zittern und Grauen hatten ihn überfallen (V.5-6).
Ist es da ein Wunder, dass er am liebsten geflohen wäre?
Aber eine
Flucht war unmöglich. Er konnte seinem Schicksal nicht ausweichen, sondern nur
alles in Gottes Hand geben: „Ich aber will zu Gott rufen und der Herr wird mir
helfen. Abends und morgens und mittags will ich klagen und heulen; so wird er
meine Stimme hören“ (V.17-18).
Egal, wie
unsere Situation aussieht — ein schwerer Dienst, Probleme in der Ehe,
Arbeitslosigkeit oder eine tiefe Einsamkeit — wir können sie Gott bringen. Er
hat die Last unserer Sünde weggenommen. Wird er da nicht auch das Gewicht der
Sorgen von uns nehmen? Wir haben ihm unser ewiges Leben anvertraut. Können wir
ihm da nicht auch unsere momentanen Umstände übergeben? „Wirf dein Anliegen auf
den Herrn; der wird dich versorgen“ (55,23).
Weil Gott
sich um uns sorgt, können wir unsere Sorgen bei ihm lassen.
(RBC)