Christopher Reeve, der 2004 verstorbene Schauspieler, war seit einem
Reitunfall im Jahr 1995 vom Hals abwärts gelähmt. Vor dem Unfall hatte er in
einem Film die Rolle eines Querschnittgelähmten gespielt. Um sich darauf
vorzubereiten, besuchte er ein Rehazentrum. Er erinnerte sich: „Jedes Mal, wenn
ich das Zentrum verließ, dachte ich: ‚Gott sei Dank bin ich nicht dort.’“
Später bereute er den Gedanken: „Ich distanzierte mich von den Menschen und
ihrem Leid und konnte mir gar nicht vorstellen, dass es innerhalb von einer
Sekunde auch mich treffen konnte.“ Doch genau so kam es.
Vielleicht denken auch wir, wenn wir die Not anderer Menschen sehen,
dass uns das nie passieren kann. Vor allem, wenn das Leben uns bis jetzt
Erfolg, finanzielle Sicherheit und familiäre Geborgenheit geschenkt hat. König
David berichtet, dass auch er sich in einem Anflug von Eitelkeit und Übermut
für unverwundbar hielt: „Ich aber sprach, als es mir gut ging: Ich werde
nimmermehr wanken“ (Ps. 30,7). Aber er fing sich schnell wieder und wandte sein
Herz vom Hochmut ab. Ihm fiel ein, dass er in der Vergangenheit auch schon
andere Zeiten gekannt hatte. Doch Gott hatte ihn daraus befreit: „Du hast mir
meine Klage verwandelt in einen Reigen“ (V.12).
Ob er uns Segen oder Anfechtung schickt, Gott verdient immer unsere
Dankbarkeit und unser Vertrauen.