Als
die Kleinen aus ihren Eiern schlüpften, kümmerten sich Mama und Papa Adler
sofort um den Nachwuchs. Abwechselnd suchten sie Nahrung oder bewachten das
Nest. Doch eines Tages – die kleinen Adler sahen immer noch aus wie kleine
Knäuel mit einem Schnabel – waren beide Eltern verschwunden. Ich hatte schon
Angst, es sei ihnen etwas passiert.
Meine
Sorge war unbegründet. Der Mann, der die Webcam bediente, vergrößerte den
Blickwinkel, und plötzlich sah man Mutter Adler in der Nähe auf einem Ast.
Der
„neue“ Blickwinkel gab mir zu denken. Wie oft habe ich schon gemeint, Gott hätte
mich im Stich gelassen. Aber wie bei der Kamera im botanischen Garten ist auch
mein Blickfeld begrenzt. Ich sehe nur einen kleinen Ausschnitt aus dem
Gesamtbild.
Mose
gebrauchte das Bild vom Adler, um Gott zu beschreiben. Wie Adler ihre Jungen
tragen, so trägt er sein Volk (5.Mose 32,11-12). Egal, welchen Eindruck wir
haben, der Herr „ist nicht ferne von einem jeden unter uns“ (Apg. 17,27). Das
gilt selbst dann, wenn wir es nicht fühlen.
Weil
der Gott über uns wacht, brauchen wir die Gefahren um uns nicht zu fürchten.
(RBC)