Ich mache gern Fotos von den Sonnenuntergängen am Michigansee. Manche
sind ganz in Pastell. Andere sind in leuchtend bunten Farben. Manchmal versinkt
die Sonne ganz still hinter dem See. Dann wieder sieht es aus, als stünde der
ganze Himmel in Flammen.
Sowohl bei Bildern als auch bei Menschen bevorzuge ich das letztere.
Aber beides zeigt Gottes Werk. Wenn es um Gottes Wirken in der Welt geht, sehen
meine Vorlieben genauso aus. Ich sehe lieber dramatische Gebetserhörungen als
die ganz normale Versorgung im Alltag. Aber beide sind Gottes Werk.
Elia mag es ähnlich gegangen sein. Er hatte sich daran gewöhnt, Gottes
gewaltige Machterweise zu erleben. Wenn er betete, offenbarte sich Gott auf
dramatische Weise – erst in der wunderbaren Niederlage der Baalspropheten und
dann beim Beendigen einer langen und verheerenden Trockenheit (1.Kön. 18). Aber
dann bekam er Angst und begann zu rennen. Gott schickte einen Engel, der ihm
Essen brachte, damit er sich für den Weg stärken konnte. Nach 40 Tagen kam er
am Horeb an. Gott zeigte ihm, dass er jetzt mit stiller, sanfter Stimme mit ihm
reden würde und nicht in blitzenden Wundern (19,11-12).
Wenn du mutlos bist, weil Gott sich nicht in strahlender Herrlichkeit
zeigt, dann will er sich vielleicht durch seine stille Gegenwart offenbaren.